Kastration und Geschlechtszyklus der Hündin

Entwicklung der Geschlechtsreife

Der Eintritt der Geschlechtsreife erfolgt mit dem Auftreten der ersten Läufigkeit, in der Regel zwischen dem 6.-12. Lebensmonat. Kleine Rassen werden zumeist etwas früher geschlechtsreif als große Rassen.

Geschlechtszyklus

Vorbrunst: Dauer ca. 7-10 Tage.
Innerhalb der Vorbrunst reifen an den Eierstöcken mehrere Follikel heran. Äußerlich finden typische Veränderungen am Geschlechtsapparat statt, wie Schwellung der Scheide und Austritt von dunkelrotem, blutigem Sekret. Die Hündin erregt in dieser Phase der bereits das Interesse des Rüden, duldet aber normalerweise noch keinen Aufsprung.

Brunst: Dauer ca. 5-10 Tage.
Hier erfolgt der Eisprung. Die Schwellung der Scheide nimmt zu, der Ausfluß wird wässrig und klarer. Rüdenduldungszeit!!! Der optimale Befruchtungszeitpunkt liegt kurz nach dem Eisprung 9 - 14 Tage (teilweise aber auch bis zum 18.Tag) nach Beginn der ersten Läufigkeitssymptome.

Nachbrunst: Dauer ca. 30-60 Tage.
Die Schwellung der Scham und die Sekretabsonderung lässen nach.

Zyklusfreie Zeit:
Dauer ca. 90-130 Tage Die Scham erreicht normale Größe, es tritt kein Sekret aus. Etwa 90% der Hündinnen werden 2 x pro Jahr läufig. Einige wenige haben aber auch 3 - 4 Zyklen pro Jahr. Nordlandhunde werden zumeist nur 1x jährlich läufig.

Kastration der Hündin

Definition: chirurgische Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter

Vorteile:
einmaliger Eingriff Verringerung des Risikos für die Entstehung von Gesäugetumoren bei frühkastrierten Hündinnen (der beste Zeitpunkt zur Operation liegt zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit) Gebärmutterentzündungen bzw. Vereiterungen sind ausgeschlossen.

Nachteile:
operativer Eingriff unter Vollnarkose mit Eröffnung der Bauchhöhle möglicherweise Gewichtszunahme möglicherweise Fellveränderung möglicherweise Harnträufeln (vermutlich hormonell bedingt, kann mit Medikamenten erfolgreich behandelt werden/Dauertherapie).

Alternativen zur Kastration

Sterilisation der Hündin
Hierbei werden die Eileiter durchtrennt. Gebärmutter und Eierstöcke bleiben erhalten, ebenso wie die Geschlechtsfunktion, d.h. die Hündin wird weiterhin läufig. Das Risiko, an Gesäugetumoren zu erkranken sowie das Risiko für eine Gebärmutterentzündung entspricht dem der unkastrierten Hündin.

Hormonelle Unterdrückung der Läufigkeit
Diese erfolgt durch die Injektion von Geschlechtshormonen.
Vorteile: keine Narkose, keine Wundheilungsphase
Nachteile: Der Termin der Hormoninjektion (Mitte 2er Läufigkeiten, spätestens 4-6 Wochen vor Läufigkeitseintritt, alle 4-5 Monate)müssen korrekt eingehalten werden.